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Lifestyle, Gesundheit

Wie gelingt es mir, mein Stoma zu akzeptieren?

Sie haben gerade eine Stoma-OP hinter sich und fragen sich, wie es Ihnen jemals gelingen wird, Ihr Stoma zu akzeptieren?

Die Akzeptanz des Stomas ist eine Reise, die für jeden individuell ist und von zahlreichen Faktoren beeinflusst wird. Es ist ein Prozess, der Zeit, Geduld und vor allem eine positive Einstellung erfordert. Für viele Menschen ist das Legen eines künstlichen Darmausgangs eine lebensrettende Maßnahme, die ihnen eine bessere Lebensqualität ermöglicht. Doch trotz der offensichtlichen Vorteile kann die neue Lebenssituation eine Herausforderung darstellen, die nicht zu unterschätzen ist.

Vorübergehendes oder endständiges Stoma − Bedeutung für den Prozess der Akzeptanz

Wie sich der Prozess gestaltet, sein eigenes Stoma „anzunehmen“, kann auch davon abhängen, ob es sich um ein vorübergehendes oder um ein endständiges Stoma handelt.

Ein vorübergehendes Stoma wird oft als temporäre Lösung während einer medizinischen Behandlung wie einer Darm- oder Blasenoperation angelegt. Es kann erforderlich sein, um den betroffenen Bereich des Verdauungs- oder Harnwegssystems zu entlasten und die Heilung zu fördern. Nachdem diese abgeschlossen ist, kann das Stoma in einer weiteren Operation rückgängig gemacht werden (Rückverlegung), sodass die normale Funktion des Verdauungs- oder Harntrakts wiederhergestellt wird.

Ein vorübergehendes Stoma zu akzeptieren, kann für manche Menschen möglicherweise einfacher sein, da sie wissen, dass es sich um eine temporäre Maßnahme handelt und eine Rückkehr zum vorherigen Zustand möglich ist. Dennoch kann der Übergang mit emotionalen Herausforderungen verbunden sein, da die Anpassung an das Stoma und die damit verbundenen Veränderungen im Alltag dennoch stattfinden müssen und es auch nach der Rückverlegung des Stomas zu Komplikationen wie dem LARS (Lower Anterior Resection Syndrome) kommen kann.

Im Gegensatz dazu wird ein endständiges Stoma dauerhaft sein, was oft eine noch tiefere und längere Phase der Akzeptanz erfordert. Egal ob es in jungen Jahren oder im Alter gelegt wird – Es bleibt einem dann keine andere Option, als sich damit abzufinden. Die Realisierung, dass das Stoma für den Rest des Lebens Teil des eigenen Körpers sein wird, kann eine große psychische Belastung darstellen. Es erfordert eine tiefgreifende Anpassung an die neue Lebenssituation und die Integration des Stomas in das Selbstbild und die eigene Identität.

Mit Unterstützung und Mut Ängste überwinden

Am Anfang überwiegen oftmals die negativen Gedanken, Ängste, Zweifel und Scham. Die Überlegung, wie andere auf den Stomabeutel reagieren könnten, ob er in der Öffentlichkeit auffällt oder nicht, ist immerzu im Hinterkopf präsent. Es kann auch die Interaktion mit dem sozialen Umfeld beeinflussen und Auswirkungen auf das Berufsleben haben.

Doch als Stomaträger sollte man sich nicht verstecken müssen! Das Stoma ist ein Zeichen dafür, was man schon alles überstanden hat. Jeder hat das Recht dazu, es mit Stolz tragen zu können! Anstatt sich darüber Gedanken zu machen, was andere möglicherweise denken könnten, ist es vor allem wichtig, wieder damit anzufangen, sich selbst nicht durch negative Gedanken zu belasten und das Leben wieder zu genießen.

Für viele Menschen ist ihre Stomaanlage ein Segen, der ihnen ermöglicht, weiterhin ein erfülltes Leben zu führen. Sie kann dazu beitragen, dass Aktivitäten, die zuvor aufgrund von Gesundheitsproblemen unmöglich schienen, wieder möglich werden und Spaß machen.

Es erfordert allemal Mut, sich den Veränderungen anzupassen und sich den vielfältigen Herausforderungen zu stellen, die mit einem künstlichen Darmausgang verbunden sind. Stomatherapeuten, Selbsthilfegruppen, Communities wie unsere Stoma-Helden und insbesondere auch die Familie, Freunde und der Partner können wertvolle Ressourcen sein, um Rat und Verständnis zu erhalten. Mit der richtigen Unterstützung und einer positiven Einstellung können Sie diese Herausforderungen meistern. Auch das Schreiben kann ein wirksames therapeutisches Mittel sein, um Ihre Ereignisse zu verarbeiten und Ihre Gedanken und Gefühle auszudrücken. Es kann helfen, Emotionen zu bewältigen und den eigenen Standpunkt zu klären.

Die Akzeptanz Ihres Stomas ist ein komplexer und individueller Prozess, der Zeit, Geduld und Selbstfürsorge erfordert. Ob vorübergehend oder endständig, das Stoma kann eine bedeutende Veränderung in Ihrem Leben darstellen, aber es ist wichtig zu erkennen, dass es an Ihrer Einstellung liegt, ob es eine positive oder negative Veränderung ist – und dass es Wege gibt, damit umzugehen und weiterhin ein erfülltes Leben zu führen.