Welche Ursachen hat das diabetische Fußsyndrom?
Menschen mit einem Diabetes mellitus haben aufgrund zu hoher Blutzuckerwerte ein erhöhtes Risiko für:
- Schädigungen der Nervenbahnen (Neuropathie bzw. Polyneuropathie)
- Schädigungen der großen Blutgefäße (Makroangiopathie)
- Schädigungen der kleinen Blutgefäße (Mikroangiopathie)
Vor allem eine Polyneuropathie ist in den meisten Fällen Auslöser eines diabetischen Fußsyndroms. Bei Polyneuropathie funktionieren die Steuerungssignale nicht mehr richtig, die aus dem Gehirn zu den Nervenzellen und wieder zurück gesendet werden. Schmerzen und unterschiedliche Temperaturen werden vom Betroffenen schlechter wahrgenommen und der Tastsinn ist gestört. Die Betroffenen spüren akute Verletzungen oder Dauerdruck an den Füßen bspw. infolge zu enger Schuhe nicht mehr.
Da die Nerven auch die Fußmuskeln steuern, werden auch diese durch die Nervenschädigung geschwächt und es kommt mit der Zeit zur Deformation des Fußes. Der Fuß kann nicht mehr normal abrollen und verformt sich zu Krallenzehen, Hammerzehen, Hohl-, Senk- und Spreizfüßen.
Von einer Makroangiopathie sind die großen Blutgefäße betroffen. Zum einen besteht dann ein erhöhtes Risiko für Herz- und Gefäßerkrankungen wie Herzinfarkte und Schlaganfälle. Zum anderen kommt es zu Durchblutungsstörungen an den Beinen und Füßen, zur peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK). Sie wird auch Schaufensterkrankheit genannt, weil Betroffene beim Gehen so große Schmerzen in den Waden bekommen, dass sie hin und wieder verweilen müssen. Für Außenstehende sieht es dann aus, als würden die Betroffenen die Auslagen eines Schaufensters betrachten, obwohl sie in Wirklichkeit auf das Abklingen des Schmerzes warten. Folge einer pAVK können aufgrund der schlechten Nährstoffversorgung des Gewebes chronische Wunden sein.
Auch die kleinen Blutgefäße von Augen, Nieren und Füßen können geschädigt werden. Der Fachausdruck hierfür lautet Mikroangiopathie.