Wie wird ein Ulcus cruris venosum behandelt?
Die Therapie setzt an den Ursachen an, bei einem Ulcus curis venosum geht es also darum, die chronisch-venöse Insuffizienz in den Griff zu bekommen. Das heißt, Krampfadern müssen eventuell verödet oder herausgezogen werden, bei einer Venenthrombose (postthrombotisches Syndrom, siehe chronisch-venöse Insuffizienz) erfolgt eine Therapie mit gerinnungshemmenden Medikamenten. Und natürlich muss eine fachgerechte Wundversorgung erfolgen.
Das A und O bei der Behandlung eines Ulcus cruris venosum ist die Kompressionstherapie. Die Krankenschwester und Wundexpertin Kerstin Protz, Vorstandsmitglied im Wundzentrum Hamburg e.V, betont in ihrem Buch „Moderne Wundversorgung“: „Kompression kann nicht alles, aber ohne Kompression kann nichts erreicht werden!“ Durch einen Kompressionsverband oder -strumpf wird so viel Druck auf die ausgeweiteten Venen ausgeübt, dass sich ihr Durchmesser verringert und im günstigsten Fall die Venenklappen wieder richtig schließen. Die Fließgeschwindigkeit des Blutes nach oben wird nahezu verdoppelt, so Protz, und das Blut kann wieder besser aus dem Bein abtransportiert werden.
Durch eine Kompressionstherapie gehen Schwellung und Schmerzen zurück und das Ulcus cruris venosum kann abheilen. So erleichtert Patientinnen und Patienten sein können, wenn die Wunde sich nach einer langen Leidenszeit wieder geschlossen hat: Auf die Kompressionsstrümpfe können sie leider nicht verzichten. Auch nach der Abheilung ist eine Kompressionstherapie notwendig, sonst ist die Gefahr groß, dass ein neues Geschwür entsteht.