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Stomakomplikationen

Einleitung

Nach Verlassen der Klinik oder Jahre später können unterschiedliche Stomakomplikationen auftreten. In den meisten Fällen ist die umliegende Haut betroffen. Aber auch an der Stomaanlage selbst können Veränderungen zu Stomakomplikationen führen.

Hautkomplikationen

Die Haut, die das Stoma umgibt, wird sehr strapaziert. Sie kann mit den aggressiven Ausscheidungen in Kontakt kommen. Auch ein häufiger Versorgungswechsel, Unverträglichkeiten im Haftmaterial oder eine zu intensive Reinigung der Stomaumgebung können die Haut auf Dauer stressen. Das kann dazu führen, dass sich die Haut entzündet. Solche Hautentzündungen sind unangenehm und häufig auch schmerzhaft. Deshalb ist es wichtig, schon bei kleinsten Hautveränderungen nach der Ursache dafür zu suchen und diese abzustellen, damit sich die Haut wieder erholen kann. Neben Allergien auf bestimmte Bestandteile der Stomaversorgung oder Hautirritationen/Hautmazerationen stellen auch Haarbalgentzündungen (Follikulitis) und Pilzinfektionen der peristomalen Haut häufige Probleme dar.

Follikulitis

Eine Follikulitis entsteht durch das Ausreißen der Haare, wenn die Stomaversorgung entfernt wird. Jede Stelle, an der ein Haar ausgerissen wurde, stellt eine winzig kleine Wunde dar, die von Keimen besiedelt wird und sich entzünden und eitern kann. Die Follikulitis zeigt sich in kleinen Pusteln und punktförmigen Rötungen. Eine ausgeprägte Haarbalgentzündung muss in manchen Fällen mit einem örtlich aufgetragenen Antibiotikum behandelt werden. Dabei sollte der Arzt darauf achten, ein Präparat in wässriger Form zu verordnen, da sonst die Stomaversorgung nicht richtig haften kann.Einer Follikulitis lässt sich am besten vorbeugen, wenn die Haare regelmäßig entfernt werden. Eine Rasur eignet sich hierfür am besten. Enthaarungscremes können hingegen Allergien auslösen. Außerdem kann man klebende Versorgungen hautschonend mithilfe eines Pflasterentferners ablösen.

Pilzinfektion

Pilze befinden sich bei jedem gesunden Menschen auf der Haut oder im Verdauungstrakt. Normalerweise kann das menschliche Immunsystem diese Pilze in Schach halten. Allerdings können mangelnde Stomahygiene, eine vorgeschädigte Haut oder bestimmte Grunderkrankungen, die die Immunabwehr schwächen, eine Pilzinfektion der Haut zur Folge haben. Dabei handelt es sich in der Regel um eine Infektion mit Candida albicans, einem Pilz, der zu den Hefepilzen gehört, oder um eine Mischpilzinfektion. Eine Pilzinfektion der Haut ist erkennbar an den punktförmigen roten Papeln, die sich bilden. Später kommen noch weitere Symptome wie Hautrötungen und Juckreiz hinzu. Vor einer Therapie muss ein Hautabstrich klären, ob und um welche Pilzinfektion es sich handelt. Dann kann der Hautpilz mit einem Anti-Pilzmittel bekämpft werden. Der behandelnde Arzt muss darauf achten, dass er nur Medikamente in wässriger Lösung verordnet, denn Salben und Puder würden die Haftung der Stomaversorgung beeinträchtigen. Die beste Vorbeugung gegen eine Pilzinfektion ist die sorgfältige Stomapflege und die Versorgung mit einem hygroskopischen Hautschutz, der Feuchtigkeit bindet und die darunterliegende Haut schützt.

Komplikationen an der Stomaanlage

Aber auch am Stoma selbst können Veränderungen auftreten, die zu Komplikationen führen. Dazu gehören neben einem Stomaprolaps (Vorfall) und einer Stomahernie (Bruch) auch eine Verengung (Stenose) und eine Einziehung (Retraktion) der Stomaanlage.

Stomastenose

Dass ein Stoma nach einer Operation ein wenig schrumpft, ist ganz normal. Doch durch Entzündungen, Vernarbungen oder durch Gewichtszunahme kann es zu einer Verengung der Haut an der Durchtrittsstelle des Darmes oder des Darmes selbst kommen. Ist die Darmöffnung so eng, dass die Darmentleerung behindert wird, sollten die Betroffenen ihren Arzt aufsuchen. Dieser kann versuchen, das Stoma vorsichtig zu weiten. In manchen Fällen muss die Stenose operativ korrigiert werden.

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Stomaretraktion

Bei der Stomaretraktion hat sich das Stoma im Laufe der Zeit unter das Hautniveau zurückgezogen. Gründe dafür können narbige Veränderungen, die das Stoma nach innen ziehen oder eine Gewichtszunahme sein. Die Versorgung eines so tief liegenden Stomas ist schwierig, denn man kann kaum verhindern, dass die Bauchhaut mit den Ausscheidungen in Berührung kommt. Die Verwendung eines Gürtels und einer konvexen (nach innen gewölbten) Stomaversorgung können Abhilfe schaffen. In schwereren Fällen wird sich eine operative Korrektur nicht vermeiden lassen.

Für die Betroffenen kann das Wohlbefinden sowohl durch Hautveränderungen als auch durch Probleme am Stoma stark beeinträchtigt sein. Die gute Pflege des Stomas und eine genaue Beobachtung der Stomaanlage und der umgebenden Haut sind Voraussetzung dafür, Veränderungen frühzeitig zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken. Das Risiko für Stomakomplikationen kann so minimiert werden. Manchmal reichen Veränderungen in der Stomapflege schon aus, um geringe Schäden zu beheben. Andere Veränderungen müssen einem Arzt oder Stomatherapeuten vorgestellt werden. Dieser kann entscheiden, was unternommen werden muss, damit die Haut wieder heilt oder ob am Stoma selbst ein operativer Eingriff notwenig ist.