Was ist ein Ileostoma?
Ein Ileostoma (Dünndarm-Stoma) ist ein Stoma, bei dem der Dünndarm mit einer künstlich in der Bauchdecke angelegten Öffnung verbunden wird. Dabei kann das Ileostoma endständig oder doppelläufig angelegt werden.
Ein Ileostoma (Dünndarm-Stoma) ist ein Stoma, bei dem der Dünndarm mit einer künstlich in der Bauchdecke angelegten Öffnung verbunden wird. Dabei kann das Ileostoma endständig oder doppelläufig angelegt werden.
Häufig sind chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn dafür verantwortlich, dass ein Ileostoma angelegt werden muss. Bei schweren Verläufen dieser Erkrankungen kommt es zu massiven Durchfällen, die körperlich und seelisch eine große Belastung für die Betroffenen darstellen. Ein Ileostoma ist dann unumgänglich und kann den Erkrankten wieder Lebensqualität zurückbringen. In selteneren Fällen ist eine Form des erblichen Darmkrebses, die familiäre adenomatöse Polyposis, dafür verantwortlich, dass der Dickdarm vollständig entfernt und der Stuhl über ein Ileostoma abgeleitet werden muss. Außerdem wird das Ileostoma eingesetzt, wenn ein nachfolgender Darmabschnitt entlastet werden muss. Das kann der Fall sein, wenn eine Darmentzündung ausheilen oder wenn nach einer Operation eine Darmnaht für einen gewissen Zeitraum geschont werden muss.
Man unterscheidet das endständige und doppelläufige Ileostoma:
Das endständige Ileostoma wird meist am rechten Unterbauch angelegt. Dazu wird das Ende des Dünndarmes mit einer künstlich geschaffenen Öffnung in der Bauchdecke verbunden. Das Ileostoma hat einen Durchmesser von zwei bis drei Zentimetern. Außerdem ragt es deutlich über das Hautniveau hinaus.
Auch das doppelläufige Ileostoma wird in den meisten Fällen im rechten Unterbauch platziert. Der Operateur holt über eine Öffnung in der Bauchdecke eine Darmschlinge an die Oberfläche. Damit diese nicht wieder in die Bauchhöhle zurückgleiten kann, schiebt er einen Plastikstab, einen sogenannten Reiter, unter die Darmschlinge. Die Dünndarmschlinge wird außerdem eingeschnitten, ohne sie vollständig zu durchtrennen, und an der Bauchwand fixiert. Dadurch hat das doppelläufige Ileostoma zwei Öffnungen und ist eher oval geformt. Aus der Öffnung des zuführenden Darmabschnittes, der aus Richtung Magen kommt, entleert sich der Stuhl.
Weil bei einer Ileostomie die Eindickung des Stuhls durch den Dickdarm entfällt, sind die Ausscheidungen aus dem Ileostoma noch dünnflüssig bis breiig. Außerdem enthalten sie noch einen großen Anteil an Verdauungsenzymen. Deshalb ist der ausgeschiedene Stuhl sehr aggressiv zur Haut. Der Hautkontakt ist aus diesem Grunde unbedingt zu vermeiden, da sonst sehr schmerzhafte Hautschäden entstehen können. Eine optimale Ileostoma-Versorgung sollte daher vor allem dicht und hautschonend sein. Auch der Hautpflege um den Stomabereich kommt bei Ileostomaträgern eine ganz besondere Bedeutung zu.
Außerdem ist die Auswahl eines geeigneten Stomabeutels sehr wichtig. Da durch das Ileostoma ständig dünnflüssiger Stuhl ausgeschieden wird, sind Ausstreifbeutel (sog. Ileostomiebeutel) besonders gut geeignet. Sie können zum Entleeren geöffnet und danach wieder verschlossen werden. So muss nicht jedes mal ein kompletter Beutelwechsel vorgenommen werden.
Nach der Operation wird sich in der Regel am Stufenmodell zum phasenweisen Kostaufbau orientiert, da sich die Darmflora erst wieder regenerieren muss. Unmittelbar nach der OP erfolgt meist eine künstliche Ernährung. Daran schließt sich die Anpassungsphase mit möglichst ballaststoff- und fettarmer sowie laktosefreier und nährstoffreicher Kost an. Die darauffolgende sechs- bis zwölfmonatige Stabilisierungsphase hat zum Ziel, die Kapazität des Verdauungsprozesses weiter aufzubauen bis hin zu einer leichten Vollkost.
Ganz allgemein kann man sagen, dass es keine bestimmte Ileostomie-Diät gibt. Träger eines Ileostomas können essen, was sie gut vertragen. Trotzdem gibt es ein paar Punkte, die beachtet werden sollten.
Es hat sich bewährt, dass Ileostoma-Träger ein Ernährungstagebuch führen. Gerade in der Anfangsphase können unverträgliche Nahrungsmittel auf diese Weise schnell identifiziert und vom Speiseplan gestrichen werden. So lassen sich unangenehme Unverträglichkeitsreaktionen auf ein Minimum reduzieren. Auch das ist ein wichtiger Bestandteil zur Steigerung der Lebensqualität.