Sabine Gütlein
Stoma-Expertin
Examinierte Krankenschwester
Fachkraft für Stomapflege
Was ist ein Stomaprolaps?
Bei einem Stomaprolaps handelt es sich um einen Vorfall des Darmes, der für das Stoma verwendet wurde. Nach der Hernie ist der Prolaps die zweithäufigste Stomakomplikation.
Bei einem Stomaprolaps tritt der Darm weit über das Hautniveau, das bei der Anlage des Stomas vorgesehen wurde, hervor. Der Darm kann dann mehr als sechs Zentimeter aus dem Bauch herausragen. Ein Stomaprolaps ist meist nicht gefährlich, kann aber die Stomaversorgung erheblich erschweren. Die freiliegende Darmschleimhaut wird gereizt und blutet häufig. Auch die Stomaversorgung muss angepasst werden.
Solange der Darmvorfall konservativ behandelt werden kann, sollte ein Stomatherapeut dem Betroffenen beim Umgang mit dem Stomaprolaps behilflich sein. Er kann ihm zeigen, wie er im Liegen den vorgefallenen Darm mit der flachen Hand in den Bauch zurückschiebt. Das zusätzliche Tragen einer Prolapskappe soll verhindern, dass der Darm wieder vorfällt, sobald der Stomaträger aufsteht. Dieses Vorgehen ist nicht schmerzhaft und völlig ungefährlich.
Ist der Darmvorfall allerdings zu groß, muss er operiert werden. Der Eingriff ist unkompliziert und kann in manchen Fällen sogar ohne Vollnarkose durchgeführt werden. Der vorgefallene Darm wird in den Bauch zurückverlegt, fixiert und das Stoma wird neu eingepflanzt.