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Lifestyle, Gesundheit

Stoma im Alter – Herausforderungen und Tipps für eine angepasste Versorgung

Mit zunehmendem Alter verändert sich vieles – auch die Art und Weise, wie ein Stoma versorgt wird. Die körperlichen Voraussetzungen, die Hautbeschaffenheit und das allgemeine Wohlbefinden spielen eine große Rolle bei der täglichen Stomaversorgung. Was in jüngeren Jahren noch problemlos funktionierte, kann im Alter neue Herausforderungen mit sich bringen. Doch mit der richtigen Anpassung der Produkte und einem offenen Blick für Alternativen lässt sich auch im fortgeschrittenen Alter eine sichere und komfortable Versorgung gewährleisten.

Motorische Einschränkungen: Wenn die Beweglichkeit nachlässt

Eine der häufigsten Herausforderungen bei älteren Menschen ist die nachlassende Feinmotorik – sei es durch altersbedingte Einschränkungen, Arthritis oder andere Erkrankungen wie Parkinson. Das Wechseln des Stomabeutels kann dadurch zur Belastung werden. Häufig fällt es schwer, Folien zu lösen, Ränder exakt auszurichten oder Beutel sicher zu verschließen.

Tipp: Besonders bewährt haben sich einfache Klick-Systeme, die mit einem hörbaren "Klick" signalisieren, dass alles richtig sitzt. Auch transparente Stomabeutel, die das korrekte Positionieren erleichtern, sorgen für mehr Sicherheit im Alltag. Darüber hinaus lohnt sich der Austausch mit Fachkräften aus der Stomaberatung – sie können praxisnahe Tipps geben und gezielt unterstützende Hilfsmittel empfehlen.

Hautveränderungen durch hormonelle Umstellungen und Flüssigkeitshaushalt

Im höheren Alter, insbesondere in und nach den Wechseljahren, verändert sich die Haut. Sie kann feuchter und dadurch empfindlicher werden, was die Haftung der Versorgung beeinträchtigt. Umgekehrt kann bei unzureichender Flüssigkeitszufuhr oder bestimmten Medikamenten eine sehr trockene und rissige Haut entstehen, die wiederum einen sicheren Sitz erschwert und das Risiko von Hautirritationen erhöht.

Tipp: Achten Sie besonders auf die Hautpflege rund um das Stoma. Spezielle Hautschutzprodukte, feuchtigkeitsspendende Cremes (in Absprache mit dem Stomatherapeuten) und Versorgungen mit verbesserter Haftkraft können hier hilfreich sein. Tragen Sie regelmäßig Pflegeprodukte auf, die die Haut nicht zusätzlich reizen oder die Haftfähigkeit der Versorgung beeinträchtigen.

Falten, Unebenheiten und anatomische Veränderungen

Mit zunehmendem Alter verliert die Haut an Elastizität. Es entstehen Falten und kleine Unebenheiten, die den korrekten Sitz der Stomaversorgung erschweren. Luft- oder Flüssigkeitsansammlungen unter dem Hautschutz können zu Undichtigkeiten führen, was wiederum die Hautbarriere belastet und das Risiko für Entzündungen erhöht.

Tipp: Hier können konvexe Versorgungssysteme, individuell angepasste Hautschutzringe oder Pasten für einen besseren Hautkontakt sorgen. Lassen Sie sich bei Bedarf von einer spezialisierten Pflegefachkraft beraten, ob Ihre aktuelle Versorgung noch optimal zu Ihrer Hautsituation passt. Manchmal kann auch eine kleine Änderung, etwa ein anderer Hautschutz oder ein Zuschnitt mit anderem Radius, eine große Wirkung erzielen.

Offenheit für neue Lösungen

Viele Betroffene haben über Jahrzehnte hinweg gute Erfahrungen mit bestimmten Produkten gemacht – was sich bewährt hat, möchte man oft ungern ändern. Doch der Körper verändert sich, und was früher funktionierte, kann im Alter nicht mehr den gleichen Komfort bieten. Der technische Fortschritt in der Stomaversorgung hat in den letzten Jahren viele neue Lösungen hervorgebracht, die vor allem älteren Menschen mehr Sicherheit und Lebensqualität bieten.

Unser Rat: Auch wenn Sie seit vielen Jahren mit Ihrer Versorgung zufrieden sind – bleiben Sie offen für Neues. Es lohnt sich, aktuelle Produkte auszuprobieren und mit Ihrem medizinischen Fachpersonal über eventuelle Anpassungen zu sprechen. Eine individuell angepasste Versorgung kann den Alltag deutlich erleichtern, Schmerzen und Hautprobleme vermeiden und das Vertrauen in den eigenen Körper stärken.

Ein Stoma im Alter stellt besondere Anforderungen, aber mit der richtigen Unterstützung und einem offenen Blick für Alternativen lässt sich die Lebensqualität erhalten und oft sogar verbessern. Vertrauen Sie auf kompetente Beratung, achten Sie auf die Signale Ihres Körpers und gönnen Sie sich die bestmögliche Versorgung – denn Sie haben sie verdient.