Was ist eine Stoma-Rückverlegung?
Damit eine Stoma-Rückverlegung möglich ist, muss schon bei der Anlage des Stomas berücksichtigt werden, dass es nur als Übergangslösung bestehen soll. Deshalb wird ein temporäres Stoma in den meisten Fällen als doppelläufiges Stoma angelegt. Bei einem endständigen Stoma hingegen kann eine Stoma-Rückverlegung nur erfolgen, wenn die Operationstechnik nach Hartmann (Hartmann-Stoma) angewendet wurde.
Eine Rückverlegung ist bei einem Colostoma und bei einem Ileostoma sowie bei einem Urostoma mit noch intakter Blase möglich.
Bestimmte Erkrankungen erfordern es, dass ein Darmabschnitt eine Zeit lang geschont werden muss. Dazu gehören chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn, Colitis ulcerosa oder die Divertikulitis. In diesem Zusammenhang kann es notwendig werden, dass sich für die vorübergehende Anlage eines Stomas entschieden wird. Auch die Entlastung komplizierter Darmnähte kann nach einer Darmoperation für eine bestimmte Zeit ein temporäres Stoma notwendig machen.
Die Rückverlagerung eines temporären Stomas kann frühestens nach sechs bis 12 Wochen erfolgen. Außerdem müssen dafür bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein.
- Der Schließmuskel muss intakt sein.
- Die begleitende Therapie wie Chemotherapie oder Bestrahlung muss abgeschlossen sein.
- Darmentzündungen müssen vollständig abgeheilt sein.
- Darmnähte müssen verheilt sein.
Vor der Stoma-Rückverlegung sollte der Betroffene, genau wie vor der Stomaanlage, ausführlich beraten werden, damit er weiß, was nach der Rückverlegung auf ihn zukommt und zu welchen Komplikationen es ggf. kommen kann. Denn danach ist nicht automatisch alles wie vorher. Es kann bis zu einem Jahr dauern, bis sich das Stuhlverhalten wieder normalisiert hat. Vor der Rückverlegung sollte auch getestet werden, ob der erhaltene Schließmuskel voll funktionsfähig ist, um das Risiko einer Stuhlinkontinenz zu vermeiden.
Nach der Stoma-Rückverlegung muss der Darm erst wieder lernen, richtig zu arbeiten. Es kann ein anhaltender Durchfall auftreten. Hier können stuhleindickende Medikamente hilfreich sein. Sollte es trotzdem zu einer Stuhlinkontinenz kommen, können Analtampons verwendet werden, um einen unkontrollierten Stuhlverlust zu verhindern. Besteht die Stuhlinkontinenz länger, helfen sanfte Darmspülungen den Betroffenen, ihre Stuhlausscheidung besser zu steuern und über einen längeren Zeitraum kontinent zu bleiben.
Steht bei Ihnen bald eine Stoma-Rückverlegung an und Sie haben noch Fragen? Nehmen Sie für nähere Informationen gerne Kontakt zu unseren Stoma-Experten auf!