Ingmar Theis
Tracheostoma-Experte
Examinierter Krankenpfleger, Palliativ Care-Fachkraft, Wundexperte ICW
Produktspezialist Tracheostoma
Was ist ein Cuff?
Ein Cuff ist eine aufblasbare Manschette/Ballon am unteren Ende einer Trachealkanüle. Ist der Cuff gefüllt, kann damit der Raum zwischen Trachealkanüle und Luftröhrenwand rundherum abgedichtet werden. So wird verhindert, dass herunterlaufendes Sekret oder Speisereste in die Lunge gelangen. Bei einer Beatmung wird mit dem Cuff zudem gewährleistet, dass die Luft nicht an der Kanüle vorbei über die oberen Atemwege entweichen kann, sondern die Lunge erreicht.
Der Cuff ist über einen Füllschlauch mit einem außen liegenden Kontrollballon verbunden. Anhand dieses Kontrollballons kann erkannt werden, ob der innerhalb der Luftröhre befindliche Cuff gefüllt ist oder nicht. Zudem kann der Druck mithilfe dieses Ballons je nach Bedarf auf- und abgebaut werden. Wird der Druck aufgebaut, spricht man von „cuffen“ oder blocken, wird der Druck abgebaut, spricht man vom „entcuffen“ oder entblocken.
Infobox
Aufgaben von Trachealkanülen mit einem Cuff
- Die unteren Atemwege werden von den oberen Atemwegen abgedichtet
- Beatmungsgase strömen so ausschließlich durch die Kanüle
- Die Aspiration von Speichel, Blut und Erbrochenem in die Lunge wird verhindert
- Bei Patienten mit Schluckstörungen (beispielsweise nach einem Schlaganfall) kann die Kanüle zum Essen geblockt und danach wieder entblockt werden.
- Wichtig: Patienten, auf die oben genannte Punkte nicht zutreffen, benötigen keine geblockte Trachealkanüle. Auch bei allen anderen sollte immer wieder überprüft werden, ob ein Cuff wirklich nötig ist.