Was ist eine Stimmbandlähmung?
Von einer Stimmbandlähmung sind in Deutschland jährlich rund 10.000 Menschen betroffen. Dem Großteil der Patienten, die unter einer einseitigen Störung leiden, können Fachärzte, Logopäden und Stimmtherapeuten sehr gut helfen. Bei einer beidseitigen Stimmbandlähmung gestaltet sich die Situation schwieriger. Diese Erkrankung, die auch Recurrensparese genannt wird, beeinträchtigt nicht nur die Stimme, sondern kann auch zu einer lebensbedrohlichen Atemnot führen. In Mitleidenschaft gezogen ist dabei der Nervus laryngeus recurrens, der Recurrensnerv. Das ist der Nerv, der die Stimmbänder reguliert. Manchmal ist anstelle diesen Nervs aber auch der Nerv verletzt, aus dem der Recurrensnerv entspringt, nämlich der Nervus vagus, der Vagusnerv.
Kurz erklärt
Wie hängen Sprechen und Atmen zusammen?
Die Muskulatur im Kehlkopf spannt die Stimmbänder. Wenn wir sprechen, werden die Stimmbänder in Schwingung versetzt. Bei einem gesunden Menschen vollbringen die Stimmbänder ein Meisterwerk. Zum Sprechen oder Singen nähern sie sich auf wenige Millimeter weit an. Sie müssen aber gleichzeitig immer so viel Abstand halten, dass die Luft ein- und ausgeatmet werden kann. Funktioniert der Recurrensnerv nicht mehr, sind die Stimmbänder ähnlich einem Segel nicht mehr richtig gespannt, können deswegen auch nicht in Schwingung gebracht werden und die Atmung ist beeinträchtigt.