Tracheomalazie – Was ist das?
Als Tracheomalazie wird eine zu weiche Luftröhre oder auch ein zu weicher Rachen (Larynx) bezeichnet. Aufgrund einer mangelnden Festigkeit der Knorpelspangen, welche der Luftröhre im Normalfall ihren Halt geben, führt dies zu einer Instabilität. Wegen der mangelnden Stabilität der Trachea ist der Atemwiderstand zu hoch und es kann deswegen Atembeschwerden kommen. Im schlimmsten Fall und vor allem bei einem erhöhten Sauerstoffbedarf kann das dann dazu führen, dass die Luftröhre in sich zusammenfällt. Typisch für eine Tracheomalazie ist ein pfeifendes Geräusch beim Ein- aber auch beim Ausatmen. Husten und eine bläuliche Gesichtsfarbe infolge des Sauerstoffmangels sind weitere Symptome.
Für das Vorliegen einer zu weichen Luftröhre werden angeborene und erworbene Ursachen unterschieden:
- Angeboren: Bei der sogenannten primären Form kommen Kinder mit einer Tracheomalazie auf die Welt.
- Erworben: Eine Tracheomalazie kann entstehen in Folge einer zu langen Intubation oder chronischen Infektionen wie zum Beispiel einer Polychondritis. Hier handelt es sich um eine chronische Erkrankung, bei der das Knorpelgewebe zerstört wird. Auch Tumore oder eine deutlich vergrößerte Schilddrüse können dazu führen, dass die Luftröhre dem andauernden Druck von außen nachgibt und von ihrer Stabilität einbüßt.
Darüber hinaus weiß man, dass eine Tracheomalazie nicht selten neben der Trachea auch den Larynx (Rachen) und sogar die Bronchien betrifft.
Bei der Tracheomalazie handelt es sich um eine sehr seltene Erkrankung, die deswegen oft recht spät erkannt und nicht richtig behandelt wird. Oft wird lange Zeit fälschlicherweise Asthma für die Probleme verantwortlich gemacht.
Die Prognose ist unterschiedlich – bei der angeborenen Form sehr gut, bei der erworbenen Form abhängig von der Ursache.
Was geschieht bei einer Tracheomalazie?
Im Normalfall dehnen sich die Luftröhre und die Bronchien beim Einatmen aus und verengen sich beim Ausatmen. Der Grund dafür ist der Druckunterschied zwischen den Atemwegen und den umliegenden Strukturen beim Luftholen. Beim Ausatmen ist der Druck im Brustkorb niedriger als in der Umgebung. Beim Husten wird die Luftröhre bei gesunden Menschen auf etwa die Hälfte zusammengedrückt.
Liegt eine Tracheomalazie vor, kommt es beim Einatmen zu einem Unterdruck. Dadurch fällt die Luftröhre in sich zusammen, man spricht von einem Kollabieren der Trachea. Typisches Symptom beim Ein- und auch beim Ausatmen ist ein sog. Stridor (Pfeifen). Wird vom Arzt die Lunge abgehört, so kann dieser ein typisches „Hennengackern“ hören. Patienten geht es im Liegen besonders schlecht, in sitzender oder schräger Position ist die Atmung leichter.