
von Marhil Hattenhauer-Tripunovic »
Tracheostoma- und Wund-Experte
Examinierte Pflegefachkraft
Was ist ein Sprechventil?
Ein Sprechventil kann das Sprechen ermöglichen, wenn die Stimmbänder des Kehlkopfes und die oberen Atemwege noch intakt und funktionsfähig sind. Ein Sprechventil ist ein Einwegventil, das an Stelle eines HME-Filters außen auf die Trachealkanüle gesetzt wird. Es ist so gebaut, dass es sich beim Einatmen öffnet und den Luftstrom über die Trachealkanüle in die Lunge leitet. Beim Ausatmen hingegen verschließt sich das Sprechventil und leitet die Luft beim tracheostomierten Patienten durch den Kehlkopf. So besteht die Möglichkeit, zu sprechen, zu husten und sich zu räuspern. Ist der Kehlkopf, d.h. der natürliche Sprechapparat, entfernt, ist das Sprechen nur mit einer Stimmprothese, einer Laryngoplastik, der Ruktusstimme oder einem Elektrolarynx möglich.
Sprechventile werden häufig in Verbindung mit Sprechkanülen eingesetzt. Diese verfügen in der Kanülenkrümmung über eine Öffnung, durch die die Ausatemluft dann in Richtung Kehlkopf geleitet wird. Natürlich funktionieren Sprechventile aber auch als Aufsatz auf eine normale ungeblockte Trachealkanüle. Dies setzt jedoch voraus, dass der Raum zwischen der Kanülenaussenwand und der Trachea ausreichend groß ist, damit genügend Luft an der Kanüle vorbei in die oberen Atemwege fliesst.