Wann wird sie angewendet?
Die Koniotomie wird bei lebensbedrohlicher Atemnot durchgeführt, wenn die Beatmung über Mund oder Nase und eine Tracheotomie nicht möglich sind (die sogenannte „cannot intubate – cannot ventilate“-Situation). Mögliche Ursachen für eine solche Notfallsituation sind
- schwere Unfälle mit Gesichts- oder Nasenbrüchen, wenn die Atemwege verstellt sind
- starke Schwellungen der Rachen- und Kehlkopfschleimhaut, beispielsweise durch Insektenstiche und allergische Reaktionen
- Versperrung der Atemwege durch einen Speisebestandteil oder Gegenstand
Im Notfall hat sich die Koniotomie als vergleichsweise einfache Methode erwiesen, sollte aber dennoch möglichst nur von einem Arzt durchgeführt werden. Ohne anatomische und medizinische Kenntnisse kann ein solcher Noteingriff schnell schiefgehen. So können die umliegenden Strukturen, Halsschlagader, Schilddrüse oder Nerven im Halsbereich verletzt werden, mit teilweise fatalen Folgen. Deshalb sollten medizinische Laien bei einer Person mit akuter Luftnot immer sofort den Rettungsdienst rufen. Vielmehr sollte bei Atemstillstand umgehend mit Wiederbelebungsmaßnahmen begonnen werden bis ein Notarzt eintrifft und über das weitere Vorgehen entscheidet. Da eine Koniotomie typischerweise unter hohem Zeitdruck in einer akut lebensbedrohlichen Situation erfolgt, trainieren Notärzte und Rettungsdienstpersonal diesen Eingriff regelmäßig.
Wichtiger Hinweis
❗️ Bei einer Person mit akuter Luftnot immer sofort den Rettungsdienst rufen und nicht – wie in manchen Filmen zu sehen – zu Taschenmesser, Strohhalm oder Kugelschreiber greifen. Die Koniotomie stellt keine Erste-Hilfe-Maßnahme dar!