Wie funktioniert die Dekanülierung?
Ein Tracheostoma legt die oberen Atemwege still. Das bedeutet für den Patienten, dass keine Luft mehr durch den Kehlkopf, den Rachen und die Nase zirkuliert. Die Empfindlichkeit der Schleimhäute in diesen Bereichen nimmt ab, die Schluckfrequenz ist verringert und Sprechen ist nicht möglich. Auch die „Atemarbeit“ ist bei einem Tracheostoma geringer.
Deshalb sollte bei einer geplanten Dekanülierung zunächst eine der normalen Atemsituation vergleichbare Lage geschaffen werden. Dies bedeutet, dass Luft zur Stimulation durch die oberen Atemwege geleitet wird. Dafür muss im Fall einer geblockten Trachealkanüle die Trachealkanüle entblockt werden, was bedeutet, dass die im Cuff enthaltene Luft entfernt wird. Da sich auf dem Cuff Speichel sammelt, erfolgt das Entblocken unter gleichzeitigem Absaugen. Anschließend wird die Trachealkanüle manuell verschlossen und auf diese Weise die Luft in die oberen Atemwege geleitet. Ist eine Mund- und Nasenatmung möglich, können die Entblockungsphasen schrittweise verlängert werden. Während dieser Probephase werden die Atem- und Hustenfunktion, sowie das Schlucken engmaschig überwacht. Es besteht während dieser Phase der Entwöhnung auch die Möglichkeit, eine andere Kanüle einzusetzen, beispielsweise eine Sprechkanüle. Besteht aus medizinischer Sicht keine Notwendigkeit für eine Trachealkanüle, wird der Patient endgültig dekanüliert.