Die Pflege eines geliebten Menschen mit einem Tracheostoma stellt Angehörige vor große Herausforderungen – emotional, körperlich und organisatorisch. Häufig fühlen sich betreuende Familienmitglieder überfordert, manchmal sogar isoliert. Der Alltag verändert sich grundlegend, viele Entscheidungen müssen getroffen werden, und nicht selten fehlen Ansprechpartner, die wirklich verstehen, was sie gerade durchmachen.
Doch gerade in dieser belastenden Lebenssituation ist eines besonders wichtig: der Austausch mit anderen Betroffenen. Denn er zeigt – Sie sind nicht allein.
Warum Austausch so wichtig ist
In Folge einer Tracheotomie oder Laryngektomie tauchen täglich Fragen auf. Wie gelingt die richtige Pflege? Wie reagiert man bei Komplikationen? Welche Hilfsmittel sind empfehlenswert? Neben diesen praktischen Aspekten spielt aber auch die emotionale Entlastung eine entscheidende Rolle. Der Austausch mit anderen Angehörigen, die ähnliche Erfahrungen machen oder gemacht haben, kann Mut machen, wertvolle Tipps liefern – und nicht zuletzt neue Hoffnung schenken.
Tracheo-Helden-Community: Ein Ort für offene Gespräche
In unserer Tracheo-Helden-Community auf Facebook und Instagram finden Angehörige die Möglichkeit, sich mit anderen Betroffenen zu vernetzen und Erfahrungen zu teilen. Hier begegnen sich Menschen, die wissen, was es bedeutet, einen Angehörigen mit Tracheostoma zu pflegen. Die Erfahrung zeigt: Dieser Kontakt zu Gleichgesinnten ist für viele ein echter Wendepunkt im Pflegealltag.
Weitere Anlaufstellen für Unterstützung und Austausch
Neben der Tracheo-Helden-Community gibt es zahlreiche weitere Möglichkeiten, sich mit anderen Angehörigen zu vernetzen oder professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen:
Bundesverband Kehlkopf- und Kopf-Hals-Tumore e. V.
Dieser Verband bietet vielfältige Informationen, Selbsthilfeangebote und Vernetzungsmöglichkeiten – nicht nur für Betroffene, sondern auch für deren Angehörige.
Facebook-Gruppen
Soziale Netzwerke wie Facebook beherbergen aktive Gruppen, in denen Angehörige ihre Erfahrungen teilen, sich gegenseitig unterstützen und Tipps geben. Besonders beliebt sind z. B.:
- Tracheostoma Kids
- Menschen – Netzwerk zum Austausch über PEG-Sonden & Tracheostoma
- OHNE KEHLKOPF – VOLLER LEBEN
- Geheimtipp: Falls Sie es noch nicht wussten: Neben unserem Facebook-Kanal gibt es auch eine geschlossene Tracheohelden-Gruppe (leider bisher kaum genutzt – das möchten wir gerne ändern): In einem geschützten Raum können Sie offen sprechen, ehrliche Fragen stellen und sich mit anderen austauschen, ohne sich rechtfertigen zu müssen.
Selbsthilfegruppen vor Ort
Der persönliche Austausch in einer Selbsthilfegruppe kann besonders stärkend sein. Über Kliniken, Pflegestützpunkte oder die NAKOS-Datenbank finden Sie regionale Gruppen wie z. B.:
Die Gespräche in diesen Gruppen sind oft geprägt von Vertrauen, Offenheit und dem Gefühl, verstanden zu werden.
Online-Foren
In spezialisierten Internetforen wie Rehakids oder den VDK-Communities finden Sie ebenfalls regen Austausch – insbesondere für pflegende Eltern oder Angehörige mit besonderen Fragestellungen.
Pflegestützpunkte und soziale Dienste
Nicht zu unterschätzen sind auch die Angebote der Pflegestützpunkte und sozialen Beratungsstellen. Hier erhalten Sie individuelle Beratung und Hilfe bei der Vermittlung von Kontakten zu Fachkräften, Selbsthilfegruppen oder anderen Angehörigen-Netzwerken.
Es gibt Hilfe – und Sie dürfen sie annehmen
Die Pflege eines Angehörigen mit Tracheostoma ist eine enorme Aufgabe. Niemand muss diese allein bewältigen. Nutzen Sie die Austauschmöglichkeiten, die Ihnen zur Verfügung stehen. Ob digital, telefonisch oder im direkten Gespräch – jeder Kontakt kann ein Schritt zu mehr Sicherheit und Entlastung sein.
Sie leisten Großartiges. Lassen Sie sich dabei begleiten!