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Tracheohelden Blog - Themen für Menschen mit Tracheostoma

Lifestyle

Schlafgewohnheiten mit Trachealkanüle – Muss ich ab jetzt immer auf dem Rücken schlafen?

Eine der häufigsten Fragen, die sich Menschen nach einer Tracheotomie stellen, lautet: „Darf ich nur noch auf dem Rücken schlafen?“
Die Antwort ist beruhigend: Nein, Sie dürfen durchaus auch in der Seitenlage schlafen.

Viele gehen irrtümlich davon aus, dass ein Tracheostoma nur eine einzige Schlafposition erlaubt – die Rückenlage. Doch das stimmt nicht. Auch wenn einige Besonderheiten zu beachten sind, ist ein erholsamer und sicherer Schlaf in verschiedenen Positionen möglich.

In diesem Beitrag erfahren Sie, worauf Sie achten sollten, um trotz Trachealkanüle sowohl sicher als auch bequem zu schlafen.

Warum ist die Schlafposition überhaupt ein Thema?

Das Tracheostoma wird durch eine Trachealkanüle offen gehalten. Diese Kanüle muss während des Schlafens sicher sitzen, darf aber keinesfalls abgeknickt oder durch Druck von außen beeinträchtigt werden. Deshalb kommt dem Thema Lagerung eine besondere Bedeutung zu.

Seitenlage ist möglich – mit einigen Vorsichtsmaßnahmen

Wenn Sie gerne auf der Seite schlafen, müssen Sie darauf nicht verzichten. Viele Patienten empfinden die Seitenlage sogar als angenehmer. Damit diese Position auch wirklich sicher ist, sollten folgende Punkte beachtet werden:

1. Kein Abknicken oder Druck auf die Kanüle

Die Kanüle darf beim Liegen nicht abgeknickt werden. Achten Sie darauf, dass der Schlauchverlauf nicht durch Ihr eigenes Körpergewicht oder durch das Kopfkissen beeinträchtigt wird. Auch zu viel Druck durch Bettzeug oder eine ungünstige Position des Halses kann zu Komplikationen führen.

2. Stützende Lagerungskissen verwenden

Besonders hilfreich sind spezielle Nacken- oder Lagerungskissen, die eine stabile Seitenlage ermöglichen. Diese entlasten den Bereich um das Tracheostoma und verhindern, dass Sie ungewollt in eine ungünstige Position rutschen. Beachten Sie allerdings, dass auch ein Lagerungswechsel von Zeit zu Zeit wichtig ist, um Druckstellen und Dekubitus vorzubeugen.

3. Kanüle gut fixieren

Die Trachealkanüle sollte sicher sitzen – weder zu locker noch zu stramm. Ein zu lockerer Sitz birgt das Risiko des Verrutschens, während eine zu feste Fixierung zu Hautirritationen oder Druckstellen führen kann.

4. Komfort durch weiche Haltebänder oder Kanülenpflaster

Viele Betroffene empfinden herkömmliche Bänder als unangenehm. Weiche Haltebänder oder Kanülenpflaster können hier Abhilfe schaffen. Sie erhöhen den Tragekomfort und reduzieren das Risiko von Druckstellen, besonders beim seitlichen Liegen.

Eigene Schlafroutinen finden & Schlafqualität verbessern

Viele Betroffene berichten vor allem unmittelbar nach der Tracheotomie von Unsicherheiten oder Ängsten – gerade beim Liegen auf der Seite. Diese können durch gezielte Beratung, ruhige Routinen und Entspannungstechniken abgebaut werden.

Probieren Sie verschiedene Lagerungsmöglichkeiten aus und beobachten Sie Ihre Schlafqualität. Fühlen Sie sich morgens ausgeruht? Haben Sie nächtliche Atemaussetzer oder häufiges Erwachen? Das sind wichtige Hinweise auf Optimierungsbedarf.

Schon gewusst? Trachealkanülen sind thermosensibel

Ein interessanter Aspekt betrifft das Material moderner Trachealkanülen: Die meisten Kunststoffkanülen sind thermosensibel. Das bedeutet, dass sie sich durch die Körperwärme im Laufe der Zeit anpassen, weicher werden und somit flexibler und angenehmer zu tragen sind – besonders im Liegen ein großer Vorteil.

Schlafkomfort trotz Tracheostoma – Ja, das geht!

Ein Tracheostoma bedeutet nicht, dass Sie sich dauerhaft von Ihrer gewohnten Schlafposition verabschieden müssen. Mit etwas Achtsamkeit, der richtigen Lagerungshilfe und einer gut fixierten Kanüle ist auch die Seitenlage eine sichere und komfortable Option. Sprechen Sie bei Unsicherheiten mit Ihrem medizinischen Fachpersonal bzw. Tracheostoma-Experten – gemeinsam lässt sich die für Sie passende Lösung finden.

Ihr Wohlbefinden steht im Mittelpunkt – auch und gerade im Schlaf!