Wenn die Notwendigkeit für das Tracheostoma nicht mehr besteht, kann die Öffnung im Rahmen eines Weaning-Prozesses (Entwöhnung) wieder geschlossen werden.
Direkt nach der Dekanülierung, also dem Entfernen der Trachealkanüle, müssen verschiedene Verschlussmöglichkeiten unter Aufsicht von geschultem medizinischem Personal in Betracht gezogen werden. Jeder Patient ist einzigartig, und daher ist es wichtig, eine Methode zu wählen, die den individuellen Bedürfnissen und anatomischen Gegebenheiten entspricht.
Zu den gängigen Verschlussmöglichkeiten gehören diese drei Hilfsmittel:
1. Pflaster und Mulltupfer
Ein einfacher, aber effektiver Ansatz besteht darin, das Tracheostoma mit einem Pflaster und Mulltupfern zu verschließen. Das Pflaster wird über die Öffnung gelegt, und die Mulltupfer dienen dazu, das Loch zu stopfen und eine weitere Luftzufuhr zu verhindern. Diese Methode eignet sich gut für den kurzzeitigen Verschluss und kann leicht angepasst werden.
Im Vergleich zu speziellen Weaning-Pflastern oder anderen Verschlussmethoden ist ein einfaches Pflaster oft kostengünstiger. Es kann auf verschiedene Größen zugeschnitten werden, was eine gewisse Flexibilität bei der Anwendung bietet.
Allerdings kann es sein, dass das Tracheostoma insbesondere bei vorhandenen Unebenheiten nicht vollständig abgedichtet bleibt, z.B. wenn der Patient sich bewegt. Dies kann den Weaning-Prozess beeinträchtigen. Das Material des Pflasters kann zudem Hautirritationen verursachen.
2. Weaning-/Dekanülierungspflaster
Spezielle Weaning-Pflaster sind mit einem integrierten Cuff ausgestattet, der einen sicheren Verschluss des Tracheostomas gewährleistet.
Der weiche Kunststoff-Cuff auf der Rückseite des Pflasters sorgt für eine sichere Abdichtung, selbst bei unebener Haut. Dadurch wird verhindert, dass Luft durch das Tracheostoma gelangt und der Patient effektiv von der externen Beatmungseinheit entwöhnt werden kann.
Weaning-Pflaster sind so konzipiert, dass sie einfach anzuwenden sind und einen hohen Tragekomfort bieten. Das Material ist weich und hautfreundlich, sodass es keine Reizungen oder Beschwerden verursacht. Dies ist besonders wichtig, da das Pflaster möglicherweise über einen längeren Zeitraum getragen wird, während sich der Patient auf die Entwöhnung vorbereitet.
Weaning-/Dekanülierungspflaster sind oft in verschiedenen Größen erhältlich, um sich den individuellen Bedürfnissen und anatomischen Gegebenheiten der Patienten anzupassen.
3. Verschlussstopfen/-kappen/-deckel
Für eine langfristige oder dauerhafte Verschlusslösung können spezielle Deckel aus Kunststoff oder Silikon verwendet werden. Diese werden auf den Normkonnektor der Trachealkanüle gesteckt, um das Tracheostoma sicher zu verschließen. Diese Verschlussmöglichkeit ist besonders praktisch für Patienten, die bereits an eine normale Atmung gewöhnt sind und keine zusätzliche Öffnung benötigen.
Chirurgisches Verschlussverfahren
In einigen Fällen kann als letzter Schritt ein chirurgischer Eingriff erforderlich sein, um das Tracheostoma dauerhaft zu verschließen. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn es über einen längeren Zeitraum bestanden hat und eine natürliche Heilung der umgebenden Gewebe nicht ausreicht. Bei diesem Verfahren wird die Öffnung chirurgisch verschlossen und die Haut darüber vernäht, um eine vollständige Wundheilung zu gewährleisten.
Die Wahl der geeigneten Verschlussmethode hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Dauer der Tracheostomie, die Heilungsfähigkeit des Patienten und seine individuellen Bedürfnisse. Diese Entscheidung sollte in Absprache mit einem erfahrenen Arzt oder medizinischem Fachpersonal bzw. Tracheostoma-Experten getroffen werden, um die bestmögliche Versorgung und Genesung sicherzustellen.