PL-ERNÄHRUNG Logo
Mitglied bei:
dgem
TÜV-Zertifiziert:
0800 830 31 30
Kostenfreie Beratung: Montag – Freitag 8:00–18:00

Bolusabgabe

Was ist eine Bolusgabe?

Eine Bolusgabe ist neben Schwerkraftsystemen und Ernährungspumpen eine Möglichkeit, Sondennahrung zu verabreichen. Die Sondennahrung wird dabei mithilfe einer Spritze verabreicht, die an die Sonde angeschlossen wird. Die Bolusgabe ist eine intermittierende Applikationsform. Das bedeutet, dass zwischen den einzelnen Gaben immer längere Pausen liegen. Auf diese Weise wird ein Essensrhythmus nachgeahmt, der einer normalen Ernährung am ehesten entspricht. Das hat den Vorteil, dass die Mobilität des Patienten nur kurzzeitig eingeschränkt ist.

Wann eignet sich eine Bolusgabe?

Voraussetzung für die Bolusgabe ist, dass es sich um eine Magensonde handelt. Die Bolusgabe von Sondennahrung eignet sich nicht für Patienten mit einer Dünndarmsonde, denn der Dünndarm kann nicht wie der Magen als Nahrungsreservoir fungieren. Auch für Patienten, die Magen-Darm-Probleme haben oder nicht mehr mobil und schläfrig sind, ist die Bolusapplikation nicht geeignet, da sie zu Durchfall und Erbrechen führen kann.

Was muss bei der Durchführung beachtet werden?

Ein Nahrungsbolus kann zwischen 200 und 300 Milliliter groß sein und sollte nicht schneller als über 15 bis 20 Minuten verabreicht werden. Wird der Nahrungsbolus zu schnell gegeben, kann es zu Erbrechen kommen. Wichtig ist außerdem, dass der Patient aufrecht sitzt oder sein Oberkörper mindestens um 30 Grad hochgelagert ist. So wird das Zurückfließen der Nahrung in die Speiseröhre verhindert. Das ist wichtig, damit keine Nahrung in die Atemwege gelangt und dort eine sogenannte Aspirationspneumonie (eine Lungenentzündung durch eingeatmete Fremdkörper oder Flüssigkeiten) verursachen kann. Erfolgt die Bolusgabe in eine nasogastrale (über die Nasen in den Magen reichende) Magensonde, muss vor jeder Mahlzeit die richtige Lage der Sonde kontrolliert werden, damit auch hier die Sondennahrung nicht fälschlicherweise in die Luftröhre gelangt. Die Ernährungssonde muss selbstverständlich vor und nach jeder Nahrungsapplikation gut gespült werden.