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Schädel-Hirn-Trauma

Was ist ein Schädel-Hirn-Trauma?

Bei einem Schädel-Hirn-Trauma (SHT) handelt es sich um eine offene oder geschlossene Verletzung des Schädels unter Beteiligung des Gehirns. Ein SHT entsteht durch eine Gewalteinwirkung gegen den Kopf wie einen Schlag, Sturz oder Aufprall. Dabei kann es zu einem Schädelbruch, Gehirnblutungen und zu einer Schwellung des Gehirns kommen. Abhängig von der Schwere des Schädel-Hirn-Traumas ist es eine potenziell lebensbedrohliche Verletzung. In der akuten Phase befinden sich die Patienten meist im Koma und werden auf einer Intensivstation überwacht. Dabei werden die Herztätigkeit, die Körpertemperatur, der Blutdruck und die Atmung überwacht. Außerdem führen die Notfallmediziner regelmäßige Hirndruckmessungen durch.

Wie sieht die Ernährungstherapie aus?

Der gesamte Körper des Patienten reagiert auf das Trauma. Es kommt lokal und im gesamten Körper zu Entzündungsvorgängen. Der Energieumsatz ist gesteigert. Außerdem besteht eine negative Proteinbilanz. Das bedeutet, dass der Proteinabbau schneller erfolgt als die Proteinsynthese. Neben allen anderen Maßnahmen hat sich herauskristallisiert, dass die Ernährung von Patienten eines Schädel-Hirn-Traumas einen wichtigen Aspekt in ihrer Therapie darstellt.

Es wird empfohlen, innerhalb von 24 Stunden mit der Ernährung zu beginnen. So kann die Infektions- und Komplikationsrate gesenkt werden. Dabei soll einer enteralen Ernährung der Vorzug gegeben werden. Voraussetzung dafür ist ein funktionsfähiger Magen-Darm-Trakt. Die enterale Ernährung hat den Vorteil, dass die zugeführten Nährstoffe besser verwertet werden. Außerdem geht die Darmschleimhaut nicht zurück und die Darmfunktion bleibt erhalten. Besteht keine Gefahr, dass aus dem Magen aufsteigende Nahrung in die Atemwege gelangt (Aspiration), kann eine Magensonde eingesetzt werden. Über die Magensonde wird der SHT-Patient mit einer geeigneten Sondennahrung, die alle Nährstoffe in einem für ihn geeigneten Verhältnis enthält, versorgt. Traumapatienten profitieren in den ersten Tagen häufig von einer immunmodulierenden Nahrung, die beispielsweise Arginin, Nukleotide und Omega-3-Fettsäuren enthält und das Immunsystem unterstützt. Bei der künstlichen enteralen Ernährung muss auch auf den Energie- und Proteinbedarf jedes Patienten geachtet werden. Der Energiebedarf lässt sich nach einer Formel der Arbeitsgemeinschaft für klinische Ernährung näherungsweise berechnen. Aktuelle Empfehlungen raten in der Frühphase der Genesung zu einer Energiegabe von 140 Prozent des errechneten Ruheumsatzes. Die Proteinzufuhr sollte 1,2 bis 1,5 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht betragen. Um den Patienten in jeder Phase des Heilungsprozesses richtig ernähren zu können, stehen speziell zusammengesetzte Sondennahrungen zur Verfügung.