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Austauschsonden

Was sind Austauschsonden?

Austauschsonden sind der Button und die Gastro-Tube. Sie gehören zu den gastralen, perkutanen Sonden zur enteralen Ernährung.

Sobald das Gastrostoma abgeheilt ist, kann die im Rahmen des Eingriffs initial gelegte PEG-Sonde nach etwa 4-6 Wochen durch eine Austauschsonde ausgewechselt werden. Auch eine PEJ-Sonde kann durch einen Button ersetzt werden.

Für den Patienten haben Austauschsonden den Vorteil, dass sie weniger auffällig sind als andere Sonden, insbesondere der Button.

Austauschsonden gibt es in verschiedenen Charrière-Größen und unterschiedlichen Längen. Low Profile Gastronomie-Sonden mit sehr niedrigem Profil sorgen für mehr Tragekomfort, z.B. der MIC-KEY und AMT Mini-ONE Balloon Button (mit apfelförmigem Ballon) oder Bard-Button.

Welche Austauschsonden-Systeme gibt es?

Button

Eine Form der Austauschsonde ist der Button. Voraussetzung für die Anlage eines Buttons ist eine maximale Stomakanallänge von 4,5 cm. Der Button zeichnet sich dadurch aus, dass an der Außenseite kein Schlauch angebracht ist, sondern nur ein knopfartiger Ansatz.

Neben den Ballon-Buttons, die mit einem kleinen Rückhalteballon im Mageninnern gehalten werden, gibt es noch den Mushroom-Button bzw. Bard-Button und den EntriStar-Button. Der Bard-Button weist einen pilzförmigen Rückhaltemechanismus aus Silikon und der EntriStar-Button einen hakenförmigen Aufsatz aus strapazierfähigem Polyethan-Material auf. Diese beiden Arten von Buttons werden mithilfe eines Obturators (ein Metallstift zum Verschluss von Körperöffnungen) gestreckt und können so in das Stoma eingeführt und später auf dieselbe Weise wieder entfernt werden.

Heutzutage wird in Deutschland meistens der Ballon-Button verwendet, denn die anderen beiden Systeme haben eine geringere Anpassungsfähigkeit in ihrer Form. Hinzu kommt der schwierigere und häufig auch schmerzhafte Wechsel dieser Buttons. Ein Vorteil ist hingegen, dass sie länger haltbar sind und deshalb seltener gewechselt werden müssen (ca. alle 1-3 Jahre).

Gastro-Tube

Eine andere Form der Austauschsonde ist die Gastro-Tube. Sie wird ebenso wie der Button durch einen im Magen liegenden Ballon gehalten, der anstelle einer Halteplatte (wie z.B. bei einer PEG-Sonde) fungiert.

Eine Gastro-Tube hat jedoch auch an der Außenseite einen Schlauch und dient daher oftmals lediglich als Übergangslösung bis zur Button-Anlage, denn der Schlauch ist noch schwerer und unflexibler als der einer PEG-Sonde.

Wie funktionieren Austauschsonden?

Austauschsonden funktionieren grundsätzlich so wie eine PEG-Sonde: Durch sie werden die enterale Sondennahrung, Flüssigkeit und Medikamente in den Magen befördert. Der Unterschied zu dieser ist allerdings, dass Austauschsonden – sowohl der Ballon-Button als auch die Gastro-Tube – nach dem Ballonprinzip funktionieren. Sie werden in das Stoma geschoben und durch einen mit Flüssigkeit gefüllten Ballon im Magen gehalten im Gegensatz zu einer inneren Rückhaltplatte bei PEG-Sonden. Mit einer äußeren Halteplatte wird die Sonde am Bauch befestigt.

Bei der Gastro-Tube erfolgt die Nahrungsgabe über den fest integrierten Schlauch, beim Ballon-Button gibt es einen separaten Sicherheitsverbinder, der während der Applikation mittels Bolus oder Überleitsystem als Bindeglied angebracht wird.

Für einen Wechsel der Austauschsonde wird das sich im Ballon befindliche Wasser abgelassen, sodass die Sonde nun problemlos herausgezogen und durch eine neue ausgetauscht werden kann. Der Wechsel des Ballon-Buttons und der Gastro-Tube darf zuhause nach einer praktischen Einweisung selbst durchgeführt werden.

Was ist bei der Pflege zu beachten?

  • Der Ballon darf niemals mit Luft gefüllt und mit Wasser überfüllt werden.
  • Der pH-Wert sollte regelmäßig überprüft werden.
  • Die Sonde sollte 1x täglich um 180° rotiert werden, um ein Einwachsen der Anlage zu vermeiden.
  • Das Volumen des Ballons sollte 1x pro Woche überprüft werden.
  • Eine tägliche Kontrolle und Reinigung der parastomalen Haut wird empfohlen.
  • Der Ballon muss regelmäßig gespült werden.

Austauschsonden haben viele Vorteile, jedoch auch ein paar Nachteile: