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Wasser

Wofür braucht unser Körper Wasser?

Der menschliche Körper eines Erwachsenen besteht zu 50 bis 60 Prozent aus Wasser. Bei Säuglingen liegt der Wasseranteil mit 70 Prozent sogar noch etwas höher. Wasser befindet sich in Zellen und Geweben. So enthalten Zellen des Muskelgewebes etwa 75 Prozent Wasser. Sogar das Knochengewebe enthält einen Wasseranteil von 22 Prozent. Auch Körperflüssigkeiten wie Blut, Speichel oder Lymphe bestehen zum Großteil aus Wasser. Das Blutplasma beispielsweise hat einen Wasseranteil von 90 bis 95 Prozent.

Wasser erfüllt im menschlichen Körper viele unterschiedliche Aufgaben. Es dient als Transport- und Lösungsmittel für Nährstoffe, für Sauerstoff und für Stoffwechselprodukte. Es ist ein wesentlicher Bestandteil von Zellen, reguliert die Körpertemperatur und spielt eine wichtige Rolle bei Stoffwechselprozessen und der Verdauung. Deshalb muss immer auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Diese liegt bei einem gesunden Erwachsenen, abhängig von Alter und Körpergewicht, etwa bei zwei bis 2,5 Litern pro Tag. Dieser Wert umfasst allerdings nicht nur die Flüssigkeit, die über Getränke zugeführt wird. Auch die Flüssigkeit, die mit der Nahrung aufgenommen wird, zählt dazu. So enthalten beispielsweise die verschiedenen Obst- und Gemüsesorten unterschiedlich viel Wasser. Als Faustregel gilt, dass über den Tag verteilt etwa 1,5 Liter getrunken werden sollten. Als Getränke eignen sich vor allem Leitungswasser, Mineralwasser und ungesüßte Kräuter- oder Früchtetees. Dieser Wert gilt jedoch nur, wenn keine äußeren Umstände vorliegen, die den Flüssigkeitsbedarf erhöhen. Er steigt bei sportlicher Betätigung, vermehrtem Schwitzen bei Fieber oder großer Hitze, Erbrechen, Durchfall oder großen offenen Wunden.

Was passiert bei Flüssigkeitsmangel?

Wird dem Körper zu wenig Flüssigkeit zugeführt, kann es zu gravierenden Störungen kommen. So verbleiben Giftstoffe, die über den Urin ausgeschieden werden sollten, im Körper. Die Fließeigenschaften des Blutes verschlechtern sich, da das Blut verdickt ist. Wichtige Nährstoffe und Sauerstoff können nicht optimal transportiert werden. Es kommt zu Kreislaufproblemen, Kopfschmerzen, Verstopfung und die Konzentration leidet. Gerade ältere Menschen leiden schnell an Verwirrtheit, wenn sie nicht genug Flüssigkeit aufnehmen. Während der Mensch mehrere Wochen ohne feste Nahrung auskommen kann, führen schon wenige Tage ohne ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu einem lebensbedrohlichen Kreislauf- und Nierenversagen. Um die Flüssigkeitsversorgung zu beurteilen, kann man auf bestimmte körperliche Zeichen achten. So sprechen ein sehr dunkler Urin oder ausgetrocknete Schleimhäute für einen Flüssigkeitsmangel.

Ein Gesunder kann trinken so viel er möchte. Die überschüssige Flüssigkeit wird einfach über die Nieren wieder ausgeschieden. Liegen allerdings Nierenerkrankungen oder eine Leberzirrhose vor, dürfen nur bestimmte Flüssigkeitsmengen zugeführt werden. Betroffene müssen streng auf ihre Flüssigkeitszufuhr achten.

Flüssigkeitszufuhr in der künstlichen Ernährung

Wird ein Mensch künstlich ernährt, muss neben der richtigen Nährstoffzusammensetzung auch auf eine korrekte Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Hierzu bestimmt man die Flüssigkeitsbilanz. Sie berechnet sich aus der über einen bestimmten Zeitraum zugeführten und ausgeschiedenen Flüssigkeitsmenge. Dabei wird die Flüssigkeitsmenge, die per Infusion (im Rahmen der parenteralen Ernährung) oder per Ernährungssonde zugeführt wird, protokolliert und mit der Menge der ausgeschiedenen Flüssigkeit verglichen. Bei der Ernährung über eine Sonde ist zu beachten, dass 100 Milliliter Sondennahrung meist aus 75 bis 85 Milliliter Wasser besteht. Auch die Flüssigkeit, mit der die Sonde gespült wird, muss mit einberechnet werden. Eine positive Flüssigkeitsbilanz besteht, wenn mehr Flüssigkeit zugeführt als ausgeschieden wird. Umgekehrt besteht bei höherer Ausscheidung als Zufuhr eine negative Bilanz. Das Ziel ist immer eine ausgeglichene Flüssigkeitsbilanz, bei der sich die aufgenommenen und ausgeschiedenen Flüssigkeitsmengen in etwa entsprechen.