Die Belastungsinkontinenz ist mit bis zu 40% die häufigste Form der Inkontinenz bei Frauen. Die Ursache ist häufig eine Schwächung der Beckenbodenmuskulatur und des Verschlussmechanismus am Blasenauslass. Zu Schäden kann es aufgrund von Schwangerschaften, vaginalen Geburten, gynäkologischen Operationen, Organsenkungen oder -vorfällen, Hormonumstellung in der Menopause oder auch Alterungsprozessen kommen. Aber auch Übergewicht, Bewegungsmangel und schwere körperliche Arbeit können Ursachen einer Belastungsinkontinenz (Stressinkontinenz) sein. In Folge der Veränderungen ist entweder die Harnröhre nicht mehr fest im Haltesystem aus Muskel- und Bindegewebe verankert oder die Verschlussfähigkeit der Blase an sich ist beeinträchtigt. Die körperlichen Belastungen verursachen eine Erhöhung des Druckes im Bauchraum und damit eine Erhöhung des Druckes auf die Blase. Der geschwächte Blasenverschlussapparat des Beckenbodens und die Schließmuskeln der Harnröhre sind dem Druck nicht mehr gewachsen.
Ursachen der Belastungsinkontinenz bei Männern
Bei Männern kommt es weniger häufig zu einer Belastungsinkontinenz. Symptome werden vor allem nach Operationen im Bereich der Prostata zum Beispiel nach einer radikalen Prostataentfernung aufgrund von Prostatakrebs oder nach einer Prostataadenomentfernung, nach Eingriffen an der Harnröhre oder in Folge einer Strahlentherapie beobachtet. Eine schwere körperliche Belastung ist eher selten die Ursache.