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Neurogene Blase

Carola Eilers

Carola Eilers
Kontinenz-Expertin
Examinierte Krankenschwester
Bowel Management Nurse

Was ist eine neurogene Blase?

Als neurogene Blase werden Störungen in der Blasenfunktion bezeichnet, die aus Störungen des Nervensystems resultieren. Diese Störungen können sowohl zu Harndrang und unkontrolliertem Urinverlust als auch zu Problemen mit der Blasenentleerung führen.

Bei einer gesunden Blasenfunktion wirken Nerven und Muskeln des Harnsystems fein aufeinander abgestimmt zusammen: Ist die Harnblase ausreichend gefüllt, geben die Steuerungszentren ein Signal zur Entleerung. Nun zieht sich der Blasenmuskel (Detrusor) zusammen und der Blasenschließmuskel (Sphinkter) wiederum öffnet sich, damit der Urin über die Harnröhre abfließen kann. Ist jedoch das für die Blasensteuerung wichtige Nervensystem gestört oder verletzt, kann dies zu Fehlfunktionen bei der Urinspeicherung oder der Blasenentleerung führen.

Eine neurogene Blase und die einhergehenden Beschwerden einer Inkontinenz mindern nicht nur die Lebensqualität, sondern können unbehandelt auch zu gefährlichen Schäden führen: Hierzu zählen insbesondere ein Rückstau von Urin, der die Nierenfunktion schädigen und sogar ein Nierenversagen sowie auch Blasenentzündungen herbeiführen kann. Insofern ist es wichtig, bei auftretenden Blasenfunktionsstörungen unbedingt professionelle Hilfe zu suchen.

Was sind die Ursachen?

Ursache einer neurogenen Blase sind neurologische Erkrankungen im Bereich des Rückenmarks, in Zentren des Gehirns oder im peripheren Nervensystem, die die Steuerung von Urinspeicherung in der Blase oder Entleerung der Blase behindern. Die Bandbreite an ursächlichen Erkrankungen oder Verletzungen ist groß. Hierzu gehören: 

  • Hirnverletzungen/-erkrankungen wie ein Schlaganfall, ein Gehirntumor, Morbus Parkinson, ein Hydrocephalus (Wasserkopf), das Shy-Drager-Syndrom 
  • Verletzungen/Erkrankungen des Rückenmarks wie z.B. durch Autounfälle, Tauchunfälle, bei Multipler Sklerose (MS), Meningomyelozele (offener Rücken) 
  • Erkrankungen/Verletzungen des sakralen Rückenmarks durch z.B. Bandscheibenvorfälle, schwere Verletzungen des Beckenbodens, das Tethered-Cord-Syndrom 
  • Erkrankungen des peripheren Nervensystems durch Diabetes mellitus, AIDS, das Guillain-Barré-Syndrom und schwere Genitalherpesinfektionen

Was sind die Symptome?

Symptome einer neurogenen Blase umfassen:

  1. Harninkontinenz: Unkontrollierter Urinverlust, der zu unterschiedlichen Zeiten und Mengen auftreten kann
  2. Überlaufinkontinenz: Schwierigkeiten beim vollständigen Entleeren der Blase, was zu Überlauf und Tropfenbildung führen kann
  3. Verminderte Blasenkontrolle: Schwierigkeiten, den Harndrang zu kontrollieren und den Urin rechtzeitig einzuleiten oder zu stoppen
  4. Häufiger Harndrang: Ein ständiges Gefühl, die Blase entleeren zu müssen, selbst wenn sie nicht voll ist
  5. Nächtliches Wasserlassen: Häufiges nächtliches Entleeren der Blase, was zu Schlafstörungen und Müdigkeit führen kann
  6. Harnverhaltung: Schwierigkeiten oder Unfähigkeit, die Blase vollständig zu entleeren
  7. Harnwegsinfektionen: Wiederkehrende Infektionen der Harnwege aufgrund von unvollständiger Blasenentleerung und verändertem Harnfluss

Welche Typen gibt es?

Je nach neurologischem Bild kann es zu sehr unterschiedlichen Speicher- und Entleerungsstörungen kommen. Dabei gibt es zwei grundlegende Formen der neurogenen Blase – die schlaffe Blase und die spastische Blase:

Die schlaffe Blase 

Bei einer schlaffen Blase (auch als Niedrigdruckblase bezeichnet) zieht sich die Blase entweder gar nicht oder nur sehr schwach zusammen. Dadurch wird zwar Urin in der Blase gespeichert, aber zu selten entleert. Dies kann zu einer Überlaufinkontinenz führen, bei der der Urin bei übervoller Blase einfach unkontrolliert abläuft. Zudem bilden sich deutliche Mengen an Restharn, die Blaseninfekte begünstigen. Relevante Symptome einer schlaffen Blase sind dementsprechend ein schwacher Harnstrahl, das Gefühl von Restharn sowie häufige Harnwegsinfekte.

Die spastische Blase 

Bei einer spastischen Blase (auch als Reflexblase, Hochdruckblase oder Blasenhyperreflexie bezeichnet) besteht im Unterschied zu einer schlaffen Blase eine Überaktivität des Blasenmuskels (Detrusors). Dieser zieht sich oft schon bei geringer Füllmenge der Blase zusammen und sorgt dadurch für eine hohe Miktionsfrequenz. Typische Symptome einer spastischen Blase sind die einer Dranginkontinenz (häufiger und starker Harndrang) sowie einer Reflexinkontinenz (unkoordiniertes Zusammenziehen der Blase und ungehemmte Entleerung).

Eine Sonderform stellt die sogenannte Detrusor-Sphinkter-Dyssynergie (DSD) dar. Zusätzlich zur Überaktivität des Blasenmuskels (Detrusors) besteht hier eine Überaktivität des Blasenschließmuskels (Sphinkters). Dabei ist das Zusammenspiel von beiden Muskeln gestört: Beide ziehen sich zur selben Zeit zusammen. Es kommt zu einer höheren Frequenz an Blasenentleerungen mit allerdings nur kleinen Harnmengen, denn der Blasenschließmuskel behindert den Abfluss des Urins. Da sich die Blase nur unzureichend entleert, bildet sich auch Restharn. Dieser kann das Risiko von Harnwegsinfektionen begünstigen.

Wie erfolgt die Diagnose?

Die Diagnose einer neurogenen Blase beinhaltet die Abklärung von Störungen im Blasenmuskel und Blasenschließmuskel sowie die Untersuchung der Harnleiter, Nieren und der zugrunde liegenden neurologischen Erkrankung. Diese Erkenntnisse sind entscheidend für die Einleitung erfolgreicher Therapieschritte. Die Diagnose umfasst eine Basisdiagnostik sowie weiterführende Untersuchungen:

Basisdiagnostik 

Zur Basisdiagnostik gehören:

  • Eine gezielte Anamnese, in der Vorerkrankungen neurologischer, gynäkologischer oder urologischer Art erfragt werden 
  • Eine körperliche Befunderhebung, bei der Bauchraum, Vagina, Rektum untersucht werden. Auch die Blase und die umgebenden Organe werden abgetastet. Bei Frauen ist zusätzlich eine Beurteilung der Beckenbodenmuskulatur und eine Spekulumeinstellung, bei Männern ein Abtasten der Prostata nötig
  • Eine Urinuntersuchung, bei der der Urin an sich sowie die Menge des in der Blase verbleibenden Urins untersucht werden (Restharn). Auch ist entscheidend, eine Harnwegsinfektion auszuschließen 
  • Eine Miktionsanamnese, bei der ermittelt wird, wann, wie oft und wieviel Urin Sie verlieren. Diese lässt sich ideal über ein Miktionsprotokoll vorbereiten 

Weitergehende Diagnostik 

Die weitergehende Diagnostik kann folgende Untersuchungen beinhalten: 

  • Eine Restharnbestimmung, das heißt die Messung der am Ende des Wasserlassens in der Blase verbleibenden Urinmenge. Ist der Restharn hoch, kann dies ein Hinweis auf eine schlaffe Blase oder Abflussbehinderungen wie eine zu enge Harnröhre, Harnsteine usw. sein 
  • Einen Pad-Test zur Ermittlung des Schweregrads des Urinverlusts 
  • Urodynamische Tests, die verschiedene Messungen zur Bewertung der Blasen- und Harnröhrenfunktion umfassen, wie die Messung des Harnstrahls, des Blasendrucks und des Harnröhrendruckprofils. Diese Tests helfen dabei, den Ablauf der Blasenentleerung, die Steuerung der Blase durch die Nerven und den während des Wasserlassens auftretenden Druck in der Blase zu beurteilen
  • Bildgebende Verfahren wie z.B. den Ultraschall zur Darstellung von Harnröhre, Blase, Symphyse, Scheide; evtl. auch Gebärmutter und Enddarm 
  • Eine Blasenspiegelung (Zystoskopie), die nur dann erforderlich wird, wenn zusätzliche Drangsymptome oder auch Entleerungsstörungen, wiederkehrende Infekte oder Blut im Urin auftreten. Durch die Blasenspiegelung können dann mögliche Ursachen wie z.B. Fisteln, Blasensteine, Blasentumoren oder chronische Schleimhautveränderungen abgeklärt werden 

Wie wird die schlaffe Blase therapiert?

Bei einer schlaffen Blase füllt sich die Blase, zieht sich aber nicht oder nur eingeschränkt zusammen, um sich zu entleeren. In der Therapie geht es hier vor allem darum, die Blase manuell zu entleeren, um Restharn und eine Überlaufinkontinenz zu vermeiden. 

Als Standard zur restharnfreien Blasenentleerung haben sich Einmalkatheter etabliert. Sie sind dünne hohle Schläuche, die über die Harnröhre in die Blase geführt werden, um den Urin in die Toilette oder einen Urinbeutel abzuleiten. Die Technik ist einfach zu erlernen, die Anwendung sicher, diskret und geruchsfrei. Heute gibt es ein großes Angebot an verschiedenen modernen Einmalkathetern, die sich nach Geschlecht, Größe, Beschichtung, und weiteren Merkmalen unterscheiden. Wichtig ist, einen Einmalkatheter zu finden, der optimal auf die persönlichen Bedürfnisse passt. Hierfür ist die Hilfe eines Inkontinenzberaters, der neutral über die gesamte Bandbreite an Einmalkathetern beraten kann, sehr sinnvoll.

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Einführen eines Einmalkatheters bei einer Frau, Ableiten des Urins und Entsorgen des Einmalkatheters.

Wie wird die spastische Blase therapiert?

Bei einer spastischen Blase geht es vor allem darum, den Blasendruck zu mindern und die Blasenkapazität zu erhöhen. Hierfür gibt es konservative Möglichkeiten wie das Blasentraining und eine medikamentöse Therapie mit Anticholinergika. Sollten die konservativen Verfahren nicht den gewünschten Erfolg bringen, gibt es darüber hinaus Möglichkeiten im chirurgischen Bereich. Im Falle einer Bildung von Restharn gilt auch hier der intermittierende Einmalkatheterismus als Standard zur restharnfreien Entleerung der Blase. 

Blasentraining 

Blasentraining ist eine effektive und einfache Methode, um die Kontrolle über die Blase und das Ausscheidungsverhalten wiederzuerlangen. Das Ziel besteht darin, die Zeitintervalle zwischen den Blasenentleerungen zu vergrößern, um die Blase richtig zu füllen. Dadurch wird der Blasenmuskel trainiert und die Blasenkapazität erhöht, um häufigen Harndrang und Toilettengänge langfristig zu reduzieren. Zu Beginn des Trainings wird die Häufigkeit der Blasenentleerungen protokolliert. Anschließend werden schrittweise längere Abstände zwischen den Toilettengängen angestrebt, idealerweise etwa alle 2 bis 4 Stunden. Die Herausforderung besteht darin, die vorgegebenen Zeitintervalle einzuhalten und dem Dranggefühl nicht sofort nachzugeben. Entspannungstechniken und die Fokussierung auf andere Dinge können in solchen Momenten hilfreich sein.

Medikamentöse Therapie mit Anticholinergika 

Im Rahmen einer medikamentösen Therapie werden zur Senkung des Blasendrucks Anticholinergika genutzt. Gebräuchliche Substanzen sind etwa Oxybutynin, Trospiumchlorid, Propiverin und Tolderodine. Die optimale Dosis ist individuell je nach Fall sehr unterschiedlich. Nebenwirkungen dieser Medikamente können in Seh- und Konzentrationsstörungen, Verstopfung oder Mundtrockenheit bestehen. 

Einmalkatheter

Eine regelmäßige Entleerung der Blase ohne Bildung von Restharn ist wichtig. Das Risiko von Restharn besteht insbesondere bei einer Detrusor-Sphinkter-Dyssynergie (gleichzeitige Hyperaktivität der Blase und des Blasenschließmuskels) sowie wenn Maßnahmen zur Senkung des Blasendrucks erfolgreich sind und sich die Hochdruckblase in eine Niedrigdruckblase verwandelt. Der intermittierende Einmalkatheterismus ist in solchen Fällen der Standard für die restharnfreie Entleerung der Blase.

Carola Eilers

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Carola Eilers, Kontinenz-Beraterin

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Chirurgische Optionen 

Bewirken die konservativen Therapien keine Besserung, gibt es diverse chirurgische Möglichkeiten:

  • ein direktes Verabreichen des Anticholinergikums in die Blase über einen Katheter
  • Botulinum Toxin (Botox)-Spritzen in den Harnblasenmuskel zur Lähmung der Muskulatur, falls medikamentöse Therapien nicht weiterhelfen 
  • Eine Blasenvergrößerung (Blasenaugmentation), sofern keine der anderen Therapieoptionen greift. Hierbei wird die Blase mit einem Teil, das vorher vom Dick- oder Dünndarm entfernt wird, erweitert, um den Blasendruck abzusenken und die Speicherfähigkeit zu erhöhen
Carola Eilers

Carola Eilers
PROLIFE homecare GmbH, Kaufungen

Carola Eilers, examinierte Krankenschwester und zertifizierte Bowel Management Nurse, leitet den Bereich PROLIFE Kontinenz. Gemeinsam mit ihrem Team unterstützt sie deutschlandweit Menschen mit chronischer Harn- und Stuhlinkontinenz. Als unabhängige Expertin mit über 15 Jahren Berufserfahrung betont sie: Moderne Therapien und innovative Produkte bieten heute echte Hilfe. Viele ihrer Kunden sind erstaunt und erfreut über die neu gewonnene Lebensqualität.


Häufige Fragen und Antworten

Fragen - Antworten

Wie oft sollte eine Blasenentleerung bei einer neurogenen Blase erfolgen?

Die Häufigkeit der Blasenentleerung bei einer neurogenen Blase hängt von der individuellen Situation ab und sollte in Absprache mit einem Arzt oder Facharzt für Neurologie festgelegt werden. In einigen Fällen kann ein festgelegtes Zeitintervall für die Blasenentleerung empfohlen werden, beispielsweise alle 2-4 Stunden. Bei anderen kann ein individueller Blasenentleerungsplan entwickelt werden, der auf den spezifischen Bedürfnissen und der Kapazität der Blase basiert.

Welche Rolle spielt das Blasentraining bei einer neurogenen Blase?

Das Blasentraining spielt eine wichtige Rolle bei der Behandlung einer neurogenen Blase. Durch das Blasentraining kann versucht werden, die Blasenkapazität zu erhöhen, das Harnmuster zu regulieren und die Kontrolle über die Blasenentleerung zu verbessern. Dies kann durch gezieltes Training der Blasenmuskulatur und die Etablierung eines individuellen Entleerungsplans erreicht werden.

Welche Nebenwirkungen können bei der medikamentösen Therapie mit Anticholinergika auftreten?

Nebenwirkungen können Mundtrockenheit, verschwommenes Sehen, Verstopfung und Harnverhalt sein. Einige Menschen können zudem unter kognitiven Beeinträchtigungen wie Gedächtnisproblemen, Verwirrung oder Konzentrationsstörungen leiden.

Welche alternativen Behandlungsmethoden gibt es für eine neurogene Blase?

Neben den genannten Behandlungsmethoden können auch biofeedbackgestütztes Training, elektrische Stimulation oder bestimmte Verhaltensänderungen bei der Kontrolle der neurogenen Blase hilfreich sein.

Wann ist eine Operation bei einer neurogenen Blase erforderlich?

Eine Operation bei einer neurogenen Blase kann erforderlich sein, wenn konservative und nicht-operative Behandlungsmethoden keine ausreichende Linderung der Symptome bieten oder Komplikationen auftreten. Dies kann der Fall sein, wenn eine Blasenentleerungsstörung vorliegt, die zu schwerem Restharn oder Harnwegsinfektionen führt. Auch bei strukturellen Problemen wie Harnröhrenverengungen oder Blasenauslassobstruktionen kann eine operative Intervention erforderlich sein, um den Harnfluss wiederherzustellen oder zu verbessern.

Wie wird ein Einmalkatheter bei einer neurogenen Blase angewendet?

Die Anwendung eines Einmalkatheters bei einer neurogenen Blase erfordert hygienische Vorsichtsmaßnahmen und kann i.d.R. selbstständig durchgeführt werden. Zunächst sollten die Hände gründlich gewaschen und sterile Handschuhe getragen werden. Der Einmalkatheter wird dann vorsichtig in die Harnröhre eingeführt, um den Urin abzuleiten. Nach dem Entleeren der Blase wird der Katheter vorsichtig entfernt und entsprechend entsorgt.

Welche weiteren Hilfsmittel sind bei einer neurogenen Blase sinnvoll?

Inkontinenzhilfsmittel wie Windeln, Vorlagen oder Urinalkondome sind sinnvoll, um ungewollten Urinverlust aufzufangen. Auch Toilettensitzerhöhungen oder Haltegriffe können dabei helfen, die Toilettenbenutzung sicherer und bequemer zu gestalten. Es ist ratsam, sich von einem Kontinenztherapeuten beraten zu lassen, um die geeigneten Hilfsmittel entsprechend den individuellen Bedürfnissen und dem Schweregrad der neurogenen Blase auszuwählen.

Welche Komplikationen können bei einer neurogenen Blase auftreten?

Mögliche Komplikationen können Harnwegsinfektionen sein, da der unvollständige Harnabfluss und Restharn ein erhöhtes Risiko für bakterielle Infektionen darstellen. Auch Nierenprobleme wie Nierensteine, Nierenversagen oder Nierenentzündungen können auftreten, wenn der unzureichende Harnfluss zu einer Stagnation des Urins in den Nieren führt. Weitere Komplikationen können Harninkontinenz, Blasensteinbildung, Blasenentzündungen und vesikoureteraler Reflux (Rückfluss von Urin in die Harnleiter) sein.

Ist eine neurogene Blase heilbar?

Eine neurogene Blase ist in den meisten Fällen nicht vollständig heilbar. Das Ziel der Behandlung besteht darin, die Symptome zu lindern, Komplikationen zu vermeiden und eine bestmögliche Blasenfunktion zu erreichen. Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten wie Medikamente, Blasentraining, Katheterisierung und chirurgische Eingriffe, die helfen können, die Blasenfunktion zu verbessern und die Lebensqualität zu steigern.

Wie erkenne ich den Unterschied zwischen einer schlaffen und einer spastischen Blase?

Bei einer schlaffen Blase können Harnverhalt, schwacher Harnstrahl und ein erhöhtes Restharnvolumen auftreten. Es kann auch zu einem unvollständigen Blasenentleerungsgefühl kommen. Bei einer spastischen Blase sind dagegen Symptome wie häufiger Harndrang, plötzlicher und unkontrollierbarer Harnverlust sowie ein starkes und unregelmäßiges Harnstrahlmuster typisch.