Der suprapubische Katheter kommt dann zum Einsatz, wenn eine langfristige Urinableitung über einen Katheter sinnvoll ist und die Entleerung der Blase nicht über den Harnweg vollzogen werden kann.
Eine langfristige Urinableitung über einen Katheter kann bei den folgenden Diagnosen sinnvoll sein:
Eine Entleerung der Blase über den Harnweg kann bspw. in folgenden Fällen nicht erfolgen:
- Schmerzempfinden (Harnwegtrauma): Der Einsatz und die Entnahme des transurethralen Dauerkatheters kann bei Betroffenen mit Schmerzempfinden verbunden sein und zu einem Harnwegstrauma führen;
- Medizinische Umstände: Verletzungen der Harnwege oder andere Erkrankungen (bspw. Nekrosen im Harnweg, Blasentumor, kleiner oder fibriotischer Blase) schließen die Nutzung des Harnwegs für den Urinablass aus;
- Äußere Umstände: aufgrund bestimmter Gegebenheiten (bei eingeschränkter Mobilität bspw. bei Nutzung eines Rollstuhls) eignet sich der Harnweg nicht für den Urinablass;
- Individuelle Abneigung: In einigen Fällen können die Betroffenen die Anwendung eines transurethralen Dauerkatheters ablehnen (bspw. sozio-kulturelle Gründe; Bedürfnis Sexualität frei auszuüben).
Kontraindikation für die Anlage eines suprapubischen Katheters sind:
- Blasentumor
- Hämorrhagische Diathese
- Unzureichende Blasenfüllung
- Schwangerschaft
- Hautinfektionen am Punktionsort
- Adipositas per magna
- Schrumpfblase
- Ileus
- Überaktive Blase
- Komplexer gefässchirurgischer Eingriff (z.B. femoro-femoraler Cross-over-Bypass)
Der suprapubische Katheter kann bei Harninkontinenz von Männern oder Frauen eingesetzt werden.