Simone Höhne
Kontinenz-Expertin
Urotherapeutin
Fachkraft für Kontinenzförderung
Was ist Dranginkontinenz?
Dranginkontinenz (auch als Urgeinkontinenz oder überaktive Blase bekannt) ist eine Form der Inkontinenz, bei der ein unwillkürlicher Urinverlust in Verbindung mit starkem sogenanntem imperativen Harndrang auftritt. Der Urin kann dabei nicht bis zum Aufsuchen der Toilette zurückgehalten werden und entleert sich oft schwallartig. Aufgrund des häufigen Harndrangs besuchen Betroffene entsprechend oft die Toilette, was bei sehr kurzen Intervallen von teils <30 Minuten auch erheblich beeinträchtigend ist. Frauen sind etwa doppelt so häufig wie Männer von einer Dranginkontinenz betroffen. Ursache ist eine Fehl-/bzw. Überfunktion des Detrusor-Muskels (Detrusorhyperaktivität), deshalb spricht man auch vom Syndrom der überaktiven Blase (overactive bladder, OAB).
Einteilung der Dranginkontinenz
Es wird zwischen einer sensorischen und einer motorischen Dranginkontinenz unterschieden. Bei der sensorischen Form der Dranginkontinenz steht eine Hypersensitivität der Blase im Vordergrund. Das geht einher mit frühem Harndrang, einer hohen Miktionsfrequenz und kleiner Blasenkapazität ohne unwillkürliche Detrusoraktivität. Der Harndrang lässt sich nur schwer unterdrücken und kann mit einem ungewollten Urinabgang einhergehen. Bei der motorischen Form der Dranginkontinenz ist der Detrusor hyperaktiv und instabil, es kommt zu unwillkürlichen Kontraktionen der Harnblasenmuskulatur.